Das Recht wird gerne unterschätzt. Man übersieht leicht das tief Menschliche, Lebendige des sich in der Herzensmitte je neu bildenden Rechts und verwechselt es stattdessen mit seinen Zerrbildern, wie Machtgehabe, Formalismus, Bürokratie, oder mit der engherzigen Durchsetzung von aus Misstrauen und Angst geborenen, die Vielfalt des Lebens mißachtenden Gesetzen.
So überlassen wir die Gestaltung des Rechts oft ungewollt den Kräften, die die Freiheit fürchten, ihren Gebrauch beschneiden und das Leben in starre Formen zwängen wollen.
Gerald Häfner
Sektion Sozialwissenschaften am Goetheanum
Rudolf Steiner gibt die ‚Soziale Kunst‘ (neben Architektur, plastische Kunst, Eurythmie, Dichtung, Malerei, Musik) als die siebte der modernen Künste, die zu erringen sind. Viele Mittel, die wir heute in unseren Schulen haben, wie z.B. Vertrauenskreise, Kommunikationsstrategien, aber auch Satzungen, richten sich auf das Ausbilden dieser Sozialen Kunst. Dabei kommt dem Recht eine besondere Rolle zu, die – gerade in anthroposophischen Kreisen – gerne unterschätzt wird.
Webinar-Einladung:
Geschäftsordnungen für gelingende Elternmitwirkung
In unserem Webinar wollen wir uns mit zeitgemäßer Elternmitwirkung in Waldorfschulen beschäftigen und insbesondere damit, welche rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten wir in den Elterngremien hierfür wählen können.
- Welche Formen ermöglichen ein lebendiges Miteinander & Füreinander; welche ermüden und ersticken?
- Welche Wege und Prozesse sind zu empfehlen, um bestehende Geschäftsordnungen weiterzuentwickeln?
- ….
Was sind Eure Fragen? Schreibt sie uns gern!
Wir freuen uns auf Anregung und Austausch, um gemeinsam zu lernen, wie die lebendigen Ideen Rudolf Steiners und zeitgemäße Rechtsrahmen das soziale Miteinander in unseren Schulen und schulverbindenden Gremien fördern.
Dienstag, 13. Mai 2025, 19.30 – 20.30 Uhr
Ablauf:
Begrüßung – Silke Hohmuth
Initiativkraft wecken und lebendig halten – Klaus-Peter Freitag
Rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten für eine zeitgemäße Teilhabe von Eltern an Waldorfschulen und im BdFWS – Alexander Schupp
Fragen, Austausch, Vernetzung – Ron Tschentscher & Silke Hohmuth
Zoom-Zugang:
https://us06web.zoom.us/j/83202900950?pwd=xayQkgUv9hvgZNggLE7zP2pr7cWybI.1
Mitwirkende:

Alexander Schupp ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz. Vor seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt war er sechs Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Lehrstuhl für öffentliches Recht mit Schwerpunkten im Staats- und Verwaltungsrecht tätig, wozu auch das Recht der Schulen in freier Trägerschaft gehört. Er berät und vertritt freie Schulen und deren Zusammenschlüsse in allen Bundesländern und verfasst im Rahmen dieser Tätigkeit regelmäßig Expertisen zu aktuellen Gesetzesvorhaben und Verwaltungspraktiken in den Ländern. Seit Januar 2025 ist er zudem Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Schulen, die die sechs größten Vereinigungen und Verbände von Schulen in freier Trägerschaft auf Bundesebene zusammenfasst.
Als Schüler, Elternteil, Elternvertreter, Vorstand und Aufsichtsrat an verschiedenen Schulen, die mit großem Elternengagement und -initiative gegründet wurden, möchte er dabei helfen, dass der Beitrag, den diese freien Schulen für das soziale Miteinander gerade in der heutigen Zeit tiefster gesellschaftlicher Spaltungen leisten, nachhaltig in die Öffentlichkeit dringt.

Klaus-Peter Freitag ist Mentor im Rahmen des Pädagogischen Qualitätsverfahrens des BdFWS und im Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland.

Ron Tschentscher ist Vater von zwei Kindern an der FWS Görlitz (7. und 11. Klasse), Zimmermann & Unternehmer. Als ehemaliger Schulvorstand der Görlitzer Waldorfschule wirkt er im Regionalelternrat der Region Mitte-Ost mit Expertise und Weitblick insbesondere auf Mitwirkung von Eltern in Schulgemeinschaften. Er ist inspiriert und lernend zu Anthroposophie und Waldorfpädagogik und interessiert sich insbesondere für die Dreigliederung des sozialen Organismus und ihre lebendige Umsetzung in Schulen.

Silke Hohmuth gehört zu den Gründungseltern der NWS Dresden, ist Mutter von 2 Kindern (*1999 / *2006) und inzwischen ‚ehemalige Waldorfeltern‘. Sie arbeitet in der Sektion Sozialwissenschaften am Goetheanum, ist Mit-Initiatorin von ‚Waldorfeltern‘ und engagiert sich insbesondere für konstruktive, Generationen verbindende Elternkraft und praxisnahe, wirtschaftliche Bildung in Schulen.